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Wer wir sind

Wir sind die K.D.St.V. Borusso-Westfalia zu Bonn - eine Verbindung im Cartellverband.
Nicht die lauteste. Nicht die älteste. Aber vielleicht eine, die einiges anders lebt.

Kein Saufzwang. Keine Schikane. Keine Gehabe.
Dafür Gemeinschaft, Verantwortung und die Idee, dass Freundschaft mehr sein kann als Geselligkeit.
Und das seit 1927 mit Haltung, Farbe und einem offenen Haus.

Unsere Herkunft

Unsere Borusso-Westfalia wurde am 16. November 1927 in Bonn gegründet als achte bzw. siebte katholisch deutsche Studentenverbindung der Stadt.
Der ursprüngliche Name lautete Borusso-Guestphalia und spiegelte die Herkunft vieler Gründungsmitglieder wider: aus den preußischen Provinzen Rheinland und Westfalen. Damals war das eine studentische Idee – das Land Nordrhein-Westfalen gab es noch nicht.

Nur kurz nach der Gründung intervenierte das Corps Guestphalia Bonn. Es trug dieselben Farben – nur in anderer Reihenfolge – und wollte Verwechslungen vermeiden. Wir passten unseren Namen an, änderten das mittlere Band von Weiß zu Silber und ergänzten eine silber-schwarze Perkussion. Seitdem tragen wir den Namen Borusso-Westfalia – und Schwarz, Silber und Grün.

Widerstand und Wiederbegründung

Im Wintersemester 1933/34 kam es auf dem Bonner Marktplatz zu einer Auseinandersetzung zwischen Anhängern und Gegnern des NS-Regimes.
Unter den Gegendemonstrierenden waren auch Mitglieder von Borusso-Westfalia – was nicht ohne Folgen blieb. Einige wurden verfolgt, die Verbindung selbst schließlich aufgelöst. Das war 1934 – ein Jahr bevor sich der gesamte Cartellverband auflöste, um der Gleichschaltung zu entgehen.

Einer der bekanntesten unter ihnen war Franz Virnich, Jurist und Gründungsmitglied. Er widersprach öffentlich, organisierte Widerstand – und wurde verhaftet. Er kam in ein Arbeitslager und starb dort.

Nach dem Krieg fanden sich einige der ehemaligen Mitglieder wieder zusammen. Am 24. April 1948 wurde die Wiederbegründung beschlossen, einen Monat später offiziell umgesetzt.
Elf neue Mitglieder wurden aufgenommen, die erste Kneipe fand wenig später statt. Der Ort war noch nicht das alte Haus – aber das Prinzip stand wieder.

Was uns heute prägt

Wir leben ein verbindungsstudentisches Modell, das klassische Elemente kennt – aber nicht verklärt.
Fuxenzeit, Prüfung, Convente, Kneipen: all das gibt es bei uns. Aber wie wir damit umgehen, ist unsere Sache.

Bei uns gibt es keinen Saufzwang.
Die Fuxenzeit ist keine Schikane, sondern eine Phase des Kennenlernens – mit Verantwortung, Beteiligung und Vorteilen wie der Fuxenkasse.
Frauen und Gäste sind bei fast allen Veranstaltungen willkommen.
Karitatives Engagement sehen wir als inoffizielles Prinzip. Und das mit Überzeugung.

Wir halten uns an die Struktur des CV – aber nicht an jedes Klischee. Und wo es nötig ist, gehen wir eigene Wege.

Unsere Prinzipien

Wie alle Verbindungen im Cartellverband stehen wir auf demselben Fundament: den vier Prinzipien, nach denen wir unser Leben und Handeln ausrichten wollen.
Sie sind kein starres Regelwerk, sondern eher ein Kompass, der uns im Alltag begleitet. Jede Verbindung im CV füllt diese Werte auf ihre eigene Art mit Leben – wir sehen es so:

⛪️ Religio

heißt für uns nicht, dass man besonders fromm sein muss. Wir sind offiziell katholisch geprägt, aber wichtiger ist für uns das Wertegerüst: Verantwortung übernehmen, ehrlich handeln und respektvoll miteinander umgehen – unabhängig davon, wie oft jemand in die Kirche geht.

🧑‍💻 Scientia

steht für den Anspruch, sich im Studium einzubringen – und sich gegenseitig zu unterstützen. Wissen teilen, Erfahrungen weitergeben, voneinander lernen. Es geht nicht nur um Prüfungen, sondern auch darum, Fähigkeiten zu entwickeln.

🫂 Amicitia

ist für uns mehr als nur gemeinsam Spaß zu haben. Freundschaft heißt, dass man sich aufeinander verlassen kann – beim Feiern, im Alltag, in guten wie in schwierigen Momenten. Unsere Verbindung ist ein Ort, an dem man immer willkommen ist, egal ob als Fux, Bursch oder Alter Herr. Dieses Gefühl von Zugehörigkeit bleibt auch nach dem Studium.

🌎 Patria

bedeutet für uns, Verantwortung zu übernehmen – für die Gemeinschaft, in der wir leben. Nicht mit großen Reden, sondern indem man sich einbringt, lokal oder größer gedacht. Wir sehen uns und die Bundesrepublik Deutschland als Teil eines demokratischen Europas, das Vielfalt nicht als Schwäche, sondern als Stärke begreift.